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Margit Hertlein

Mythos Stutenbissigkeit

Deutsche Frauen in Führungspositionen? Fehlanzeige – fast. Und die wenigen, die es in der Machowelt der Vorstandsetagen zu etwas gebracht haben? Vom Ehrgeiz zerfressene Amazonen, die einen Teufel tun, in ihrem Schatten weitere weibliche Talente aufzubauen. So jedenfalls das Klischee.

Und die Männer? Chef wird man durch karrierefördernde Männerbünde zwischen Meeting, Golfplatz und Bier. So jedenfalls das Klischee.

Und – stimmen die Klischees? Nein, zumindest nicht, was die Frauen betrifft. Die Stutenbissigkeit ist ein gut gepflegter Mythos. Das bewies zuletzt eine Studie der Catalyst Inc., einer gemeinnützigen Organisation für die Einbeziehung von Frauen am Arbeitsplatz. Die Befragung von 700 Absolventen weltweit führender Bussines-Schools ergab, dass weibliche Führungskräfte den Nachwuchs häufiger fördern als ihre männlichen Kollegen. Zudem protegieren Frauen besonders gerne Frauen, wie die Forscher feststellten.
Allerdings spinnen sich Mythen häufig um einen realen Kern. Und so ist das auch in Sachen Stutenbissigkeit. Frauen sind im zwischenmenschlichen Bereich meist sehr gut konditioniert und trainiert. Das macht sie nicht nur feinfühliger, sondern auch verletzlicher. Es gibt Frauen, die haben gute Jobs hingeschmissen, weil die Kolleginnen nicht mehr fragten, ob sie zum Kaffeetrinken mitkommen. Polternde Unsachlichkeiten vom Kollegen werden sehr persönlich genommen. Kommt es gar zu einem offenen Streit, ist das Porzellan hinterher häufig nicht mehr zu kitten.

Anders bei den Männern, die nehmen Grobheiten im Beruf schon mal sportlich und trennen sie von ihrer Person. Unterhaltsam zu beobachten am „Bundestags-Phänomen“: Vom Rednerpult herab werden die Kollegen wahlweise als „nihilistischer Pöbelhaufen“ beschimpft oder persönliche Attacken auf „Geschwätzführer“ und „Übelkrähen“ geritten. Hinterher glättet man bei einem Bierchen in der Bundestagskantine die Wogen am Tresen. Der wilde Westen lässt grüßen.

Denn dass Frauen geschlechterspezifische Solidarität können, steht außer Frage, dass sie es nicht immer tun, hat Gründe. Zum einen mangelndes Training. Seit Jahrtausenden üben sich Männer in Bruderschaften, Ritterorden, Zünften und Kameradschaften in Solidarität und aufstiegsbeflügelnden und –unterstützenden Netzwerken. Die Frauen passten derweil auf die Kinder und den Eintopf auf. Diesem historischen Vorsprung der Männerwelt laufen die Frauen bis heute hinterher. Und als Chefin im Homeoffice mit Kindern bleibt laut neuesten Studien nach wie vor die meiste Erziehungs- und Hausarbeit den Frauen.

Frauen sind in Deutschland so gut ausgebildet wie nie zuvor. Und es tut sich was. Mittlerweile finden es nicht nur ein paar „Stuten“ seltsam, wenn Fotos von Gremien, Führungsriegen, Parteivorständen, Vereinsleitungen nur Männer zeigen. Dazu kommen in immer mehr Firmen z.B. familienfreundliche Arbeitszeiten. Und es gibt Netzwerke von erfolgreichen Frauen in Führungspositionen, die sich eben gerade nicht bissig zeigen, sondern einander unterstützen.

Dass wir beide, Margit Hertlein und Dr. Alexandra Philipp, mit gutem Beispiel und mit Schmunzeln vorangehen, das versteht sich da wohl von selbst. Und um Sie zu unterstützen, koordinieren wir eine Mastermindgruppe für Frauen in Führungspositionen.

Aufnahmebedingungen zu dieser außerordentlichen Mastermindgruppe und mehr Informationen zu unseren Führungstrainings, Coachings (z. B. Performance Coaching) und besonderen Workshops für Frauen (z. B. „Das Männer-Barometer“ oder „Raus aus meinem Garten – Reflektion von schwierigen Situationen für weibliche Mitarbeiter“) bekommen Sie bei uns.
Kontaktieren Sie uns: info@pulsorange.de

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